(Bericht: Cornelia Wiesmeier; Fotos: Alice Vogel, Cornelia Wiesmeier & Heike Schiessel)

Im Rahmen des Stadtradelns 2021 hat Klimaaktiv vor Ort am vergangenen Samstag (26.6) einen sommerlichen Radlausflug nach Mammendorf mit Führung am Windrad sowie der Solidarischen Landwirtschaft veranstaltet.

Bei angenehmen 24°C und strahlendem Sonnenschein machten wir uns am Samstagnachmittag von Grafrath auf in Richtung Mammendorf. Die Gruppe von 25 Radler*innen jeden Alters wurden sicher geführt von Gerd Müller vom ADFC. Dank des gemütlichem Tempos hatten wir genug Zeit & Luft uns ausgiebig auszutauschen und die Landschaft zu genießen.

Unsere erste Station war das Windrad in Mammendorf, an dem uns Herr Zauser – Gemeinderat in Mammendorf und Begleiter des Projektes seit der ersten Stunde – einen mitreißenden und informativen Vortrag zum Thema Windkraft im Landkreis FFB gab. Wir erfuhren viel über die Entstehungsgeschichte, die Herausforderungen und Erfolge des Windrads in Mammendorf – sowie über die noch bevorstehenden Herausforderungen auf dem Weg zur Emissionsneutralität im Landkreis FFB. Sehr interessant war dabei die Information, dass im Vorfeld des Baus zwar einige Bürger*innen dem Projekt skeptisch gegenüber standen, auch aufgrund der Abstände zur Wohnbebauung, die noch deutlich unter 10H liegen. Seit das Windrad nun tatsächlich läuft, gibt es jedoch keinerlei Beschwerden, vielmehr gibt es Meldungen von besorgten Bürger*innen, falls sich das Windrad mal nicht drehen sollte, was z.B. aufgrund von Wartungsarbeiten, Fledermaus-Nachtabschaltung oder – äußerst selten – Überkapazitäten im Netz vorkommen kann.

Gut informiert und erfrischt machten wir uns also auf zu unserer zweiten Station: Der Solidarischen Landwirtschaft am Donihof!

Bei der SoLaWi am Donihof haben sich die vier junge Gründer*innen 2016 aufgemacht, die Revolutionierung der Nahrungsmittelerzeugung mitzugestelten. Sie bewirtschaften die 3,5 ha große Ackerfläche ökologisch und ohne denEinsatz großer Maschinen, die den Boden verdichten und Humus hinweg fegen. Wichtiger Aspekte sind zudem die Abnahmesicherheit für die Produzent*innen (jeder Anteil wird für eine komplette Saison abgenommen) und ein Bildungsauftrag für die Konsument*innen.

Was nach jeder Menge Arbeit klingt, ist in Wirklichkeit jedoch eher eine andere Sichtweise auf die Arbeit, eine weniger starre Trennung zwischen “work” und “life” in der die tägliche Arbeit auf dem Acker – im Einklang mit der Natur – als Bereicherung statt als notwendiges Übel wahrgenommen wird. Eine Kostprobe davon können auch die Abnehmer*innen der in diesem Jahr 75 Ernteanteile bekommen – sie sind aufgefordert (jedoch nicht verpflichtet), 2 Tage pro Anteil und Saison auf dem Acker aktiv mit anzupacken. Dabei unterstützt man nicht nur das Projekt – man lernt auch, wie viel Anstrengung es bedarf, bis eine Handvoll Zuckerschoten auf unserem Teller landen kann. Somit lernt man das, was man verzehrt, auf ganz neue Art und Weise zu schätzen – und geht automatisch achtsamer mit den Lebensmitteln um.

Ein Highlight der Führung waren, neben der Besichtigung der Beete, auf jeden Fall die Hofesel! Sie durften ausgiebig von Groß und Klein gestreichelt werden und genossen dies sichtlich. Das haben sie sich auch redlich verdienet – denn die vier Esel haben eine große Aufgabe auf dem Acker – sie werden zum Pflügen der Beete genutzt und ihre Hinterlassenschaften finden als Dünger für die Pflanzen Verwendung. Denn künstliche Dünger finden genauso wenig Verwendung wie große Landmaschinen.

Drei Stunden nach unserem Start unserer Tour machten wir uns nun wieder auf den Heimweg – und weil das Wetter so herrlich warm und die Laune so gut war, blieben einige der Radler*innen noch auf eine Erfrischung im Dorfwirt in Landsberied.

Alles in Allem ein rundum gelungener Ausflug für Klein und Groß – mit vielen Eindrücken, entspannten Unterhaltungen und herrlicher Natur!

Fotos: Alice Vogel 

 

Fotos: Cornelia Wiesmeier

 

Fotos: Heike Schiessel