(Bericht: Cornelia Wiesmeier)

 

Das neue Jahr ist da und mit ihm die guten Vorsätze: Nachhaltigkeit ist dabei ganz hoch im Kurs und viele von uns wollen nachhaltiger konsumieren – doch wie kann dies gelingen? Die „Treppe des nachhaltigen Konsums“ soll dabei eine Unterstützung sein. 

Sobald der Wunsch etwas zu konsumieren auftaucht, sollte man zunächst hinterfragen, woher dieses Bedürfnis kommt (Werbung? Produktplatzierungen? Freunde oder Kollegen?) und ob es tatsächlich unser Bedürfnis ist. Das kann die Anti-Aging Creme sein, die wir nicht brauchen oder die innovativen Vitamin-Präparate, die wahrscheinlich mehr versprechen als sie halten werden.

Übersteht das Konsumbedürfnis diesen ersten „Test“ bzw. Stufe, so kommen wir zur zweiten Stufe – der Frage nach der Möglichkeit, bereits vorhandenes zu nutzen. Das kann z.B. die neueste, online beworbene Lautsprecherbox sein – die zwar toll aussieht aber nichts besser kann als die, die wir bereits besitzen. Oder der innovative Rucksack, der uns in Social Media Kanälen angezeigt wird, der aber bei genauerer Prüfung eigentlich genauso gut ist, wie der, den wir uns vor nicht allzu langer Zeit erst gekauft haben. 

Oder aber etwas, das nicht mehr ganz so gut in Schuss ist – womit wir bei der dritten Stufe wären: Besitzen wir etwas, dass unser Konsumbedürfnis befriedigen würde, aber momentan kaputt ist und durch uns selber oder jemand anderen repariert werden kann? Sei es der alte Stuhl auf dem Dachboden, der nach einem neuen Anstrich wieder frisch ist, oder die Jeans, die geflickt wieder wie neu sein kann. 

Sollten wir nichts selber besitzen, das unser Konsumbedürfnis befriedigt, so besteht zunächst die Möglichkeit etwas auszuleihen, z.B. die Schneeschaufel vom Nachbarn, den Schlitten von Freunden oder die Bohrmaschine von den Eltern. Falls wir den Gegenstand dauerhaft besitzen möchten, können wir ihn vielleicht gegen etwas, dass wir nicht mehr brauchen, eintauschen?!

Und erst wenn alle bisherigen Stufen erklommen sind, sollten wir darüber nachdenken, ob wir tatsächlich etwas kaufen wollen. Im ersten Schritt bietet sich der Second Hand Kauf als ressourcenschonende Möglichkeit des Einkaufens an – Optionen gibt es hierfür in der digitalen oder realen Welt wie Sand am Meer (rebuy.de, Ebay Kleinanzeigen, Vinted.de, lokale Second Hand Geschäfte, …).

Und erst als allerletzte Option sollten wir den Neukauf eines Produktes in Erwägung ziehen – denn egal wie nachhaltig und fair etwas produziert wird – das nachhaltigste Produkt ist das, welches wir NICHT (neu) kaufen.