(Bericht: Annette Fulda, Foto: Alice Vogel)
Sommer – Sonne – Hitze
Das ist die Zeit, in der ein gutes Deo unverzichtbar ist.
Sie finden 3 Rezepte am Ende des Artikels

Was aber ist ein gutes Deo????

Der Unterschied:
Die meisten konventionellen Deos sind eigentlich ein Antitranspirant. Bedeutet, der Schweiß wird unterdrückt und so wird der Geruch vermindert. Damit das auch wirklich funktioniert, ist oft Aluminium* darin. Außerdem sind Konservierungsstoffe enthalten, die gerade an den „Deostellen“ besonders gut in den Körper gelangen können. Wie gesund oder ungesund solche Stoffe sind muss man sich sehr genau überlegen. Gebraucht werden sie ggf. nur bei ernsten Transpirationsproblematik wie z.B. Hyperhidrose. Echte Deos und besonders, wenn es  Bio-Deos sind, haben das nicht nötig bzw. managen das auf natürliche Weise.

Also: 
Ein echtes Deo verändert den Geruch, verhindert aber nicht die gesunde und wichtige Bildung von Schweiß, so unangenehm es auch manchmal sein mag.

Umstellung:
Wer von konventionell auf natürlich umstellen möchte, sollte sich etwas Zeit nehmen.

  1. Der Körper muss wieder „natürlich“ funktionieren.
  2. Jeder Körper reagiert anders. Aller Wahrscheinlichkeit nach muss man etwas rumprobieren, um das passende Deo zu finden.

Pluspunkte:
Bio Deos enthalten keine Aluminiumverbindungen, keine synthetischen Duftstoffe und keine künstlichen Konservierungsstoffe. Verhindern Geruch und erhalten die gesunde Funktion des Körpers.

*Aluminium kommt in den verschiedensten Verbindungen in unserer Nahrung oder anderer Form wie z.B. Grillschale aus Aluminium vor und lässt sich nicht immer vermeiden. Der Grenzwert der empfohlenen Höchstdosierung (Ein Erwachsener pro Woche nicht mehr als ein Milligramm Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht) kann dadurch überschritten werden. Alumium perse ist nicht schädlich aber was als gesichert gilt ist das ein zu viel Nerven und Knochen schädigt. Verschiedene Studien haben sich mit dem Thema Aluminium und seine schädlich oder nicht schädliche Wirkung befasst. Der aktuellste Bericht dazu ist im Juli 2020 vom  Wissenschaftlichen Ausschuss für Verbrauchersicherheit (SCCS) bei der EU-Kommission  herausgegeben worden. Die neuen Ergebnisse sehen Aluminium in Kosmetika als eher unbedenklich. https://ec.europa.eu/health/sites/health/files/scientific_committees/consumer_safety/docs/sccs_o_235.pdf

Siehe auch: Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt in Anlehnung an die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), dass ein Erwachsener pro Woche nicht mehr als ein Milligramm Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht aufnehmen sollte.
“Wir gehen davon aus, dass diese Menge pro Tag schon überschritten werden könnte allein durch die Verwendung von einer aufgetragenen Dosis Antitranspirant”, sagt Toxikologin Lenzner. “Die anderen Einflüsse sind darin noch gar nicht eingerechnet.”
McGrath (2003)
Studientyp: nicht kontrollierte Studie
Teilnehmerinnen: 437 Brustkrebs-Patientinnen
Fragestellung: Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Verwendung von Deodorants oder Antitranspirantien und dem früheren Auftreten von Brustkrebs?
Linhart u.a. (2017)
Studientyp: Fall-Kontroll-Studie
Teilnehmerinnen: 209 Frauen mit und 209 Frauen ohne Brustkrebs-Erkrankung
Fragestellung: Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Verwendung von Unterarm-Kosmetika und dem Auftreten von Brustkrebs?

  1. Rezept für eine Deocreme 

– 3TL Kokosöl leicht erwärmen, sodass es flüssig wird.
1 Eßl Natron unterrühren mit kleinem Schneebesen bis alles aufgelöst und eine homogene Masse entstanden ist.
-Auf Wunsch Lieblingsduft als ätherisches Öl (ein paar Tropfen) unterrühren.

In kleines Schraubglas oder Metalldose mit Deckel abfüllen.

Tipp zur Verwendung:
– die Deocreme kann auch auf frisch rasierte Achseln aufgebracht werden, es brennt nicht.
– die Deocreme wirkt durch das Natron und Kokosöl sehr gut gegen Bakterien und Gerüche. Falls man aber schon verschwitzt riecht, bringt es wenig drüberzupinseln. Dann lieber kurz frisch machen.

2. Rezept: Deoroller 

-100 ml Wasser in einem Topf erhitzen und
1 Tl Speisestärke mit Schneebesen unterrühren, kurz aufkochen lassen, bis sirupartige Konsistenz erreicht ist. Abkühlen lassen.
1 Eßl Natron (wer viel schwitzt auch etwas mehr) unterrühren
-Auf Wunsch Lieblingsduft als ätherisches Öl (ein paar Tropfen) unterrühren.
In einen leeren Deoroller einfüllen.

Tipp zur Verwendung:
– der Deoroller wirkt durch das Natron sehr gut gegen Bakterien und Gerüche und ist sehr praktisch in der Handhabung.
– Deoroller aus Glas kann man öffnen indem man den Kunststoffaufsatz mit der Kugel abzieht. Ein leerer Deoroller kann also super wiederverwendet werden (vorher saubermachen). Zur Not können leere Roll-ons auch in der Apotheke neu gekauft werden.

3. Rezept: Deospray – Salbeideo

100 ml Wasser in einem Topf aufkochen lassen
– ein paar frische Salbeiblätter oder 1 TL getrockneten Salbei hinzugeben
-10Minuten zugedeckt ziehen lassen
-abseihen
-1 TL Natron darin auflösen
– mit 40%-igen Alkohol (zum Beispiel Korn / Rum) den Boden einer Sprühflasche bedecken
– 4-6 Tropfen ätherisches Salbeiöl dazugeben (je mehr, desto intensiver)  und mit dem Salbei-Natron-Gemisch aufgießen.

Fertig!
Salbei ist für seine schweiß- und keimhemmenden Eigenschaften bekannt. Ganz einfach kann man sich diese Wirkung im selbstgemachten Deosprays zunutze machen. Das ätherische Öl duftet wunderbar und hemmt auf natürliche Weise die Vermehrung von geruchsbildenden Bakterien.